Besinnlicher Jahresausklang 2019 – einmal anders
Gut 50 Erwachsene – darunter auch die Gemeindebürgermeisterin Martina Oertzen – sowie etwa zehn Kinder waren am 29. Dezember 2019 zum Jahresausklang in die Karoxbosteler Wassermühle gekommen. In diesem Jahr hielt weder ein Pastor noch eine Pastorin ein Referat, in diesem Jahr erzählte uns die Vorsitzende des Mühlenvereins Emily Weede über die Geschichte der Mühle und Geschichten aus der Mühle.
Die Veranstaltung fand im früheren „Schweinehaus“ statt, das 1920 erbaut wurde und umfangreich renoviert werden musste. Im Hof der Mühle brannte ein Feuerkorb, dort konnten die Kinder Stockbrot backen. Wer lieber eine Wurst essen wollte, wurde auch zufrieden gestellt, im Schweinehaus gab es zudem Kaffee, Kuchen und Kinderpunsch.
In einer PowerPoint-Präsentation in Vorher/Nachher-Bildern konnte man die Entwicklung von einer Ruine zu einem lebendigen Denkmal erleben. E. Weede meinte allerdings, dass die Mühle kein „Denk“mal“, sondern ein „Leb“mal geworden sei.
Zur Der Mühlenverein hat mehr als 1200 Mitglieder und ist damit der Mitglieder stärkste Mühlenverein Deutschlands. An jedem Sonnabend sind ca. 20 bis 30 Mitglieder ehrenamtlich in der und um die Mühle im Einsatz.
Im nächsten Jahr wird ein neues Projekt in Angriff genommen. Ein Kulturgarten wird in Zusammenarbeit mit Schulklassen auf einem der Mühle gegenüber gelegenen Grundstück angelegt. In der Mühle sind weiterhin für 2020 Konzerte, Veranstaltungen des Thalia-Theaters und des Schauspielhauses geplant neben den regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen. Die Veranstaltungen und mehr Infos finden Sie unter https://www.wassermühle-karoxbostel.de/
Eine „gruselige Familiengeschichte“ konnten die Gäste auch hören, E. Weede trug sie sehr anschaulich den gespannt lauschenden Zuhörern vor.
Zum Ende des Vortrags ergriff die Bürgermeisterin das Wort. Sie betonte, dass die Mühle nur das geworden ist, was sie jetzt darstellt, weil auch Menschen aller Altersgruppen regelmäßig zum Helfen da sind. Sie bedankte sich im Namen der Gemeinde für die Leistungen, die all die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer erbracht haben und weiterhin erbringen werden.
Für den Erhalt und die Sanierung der denkmalgeschützten Karoxbosteler Wassermühle wurde dem Verein bereits 2016 von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung der Landespreis für Denkmalpflege verliehen.
Am 29. Oktober 2018 konnte eine Delegation des Mühlenvereins in Straßburg die Silberne Halbkugel des Deutschen Preises für Denkmalschutz in Empfang nehmen. Gewürdigt wurde mit dem Preis, das Ehrenamtliche es geschafft haben, in gut drei Jahren aus Ruinen einen Ort der Begegnung für Jung und Alt zu machen. Die Mühle ist heute außerschulischer Lernort für Schulklassen. Erwähnt sei auch, dass man in der Wassermühle heiraten kann, dort ist die Außenstelle des Standesamtes Hittfeld.
Text und Fotos:Brigitte Goetze